Tanja Wessendorf
Tanja Wessendorf ist Kommunikationsberaterin (in Elternzeit), verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in München.
1. Von den Dingen, die Dir im Alltag aufgrund Deines Geschlechts widerfahren: Was davon wünschst Du Dir dass Männern bewusster ist?
Eine Schwangerschaft ist im Leben der meisten Frauen eine der schönsten Erfahrungen, zugleich aber – bezogen ihre beruflichen Karrieren – oftmals auch eine der einschneidendsten. Häufig fängt dies bereits mit der Verkündung der Schwangerschaft an und mündet darin, dass Müttern verwehrt wird, an ihren alten Arbeitsplatz zurückzukehren. Ich wünsche mir diesbezüglich, dass sich zukünftig in den Köpfen deutscher Führungskräfte die Themen Teilzeit und Führungsverantwortung besser vereinbaren lassen. Hier sind einige europäische Nachbarstaaten deutlich weiter.
2. Welche eine Frage hättest Du gerne, dass Männer Dir in Bezug auf das Thema Sexismus häufiger stellen?
Für mich gibt es nicht die eine Frage. Gleichberechtigung erfordert keine Sonderbehandlung, sondern sollte der normale Zustand einer Gesellschaft sein. Dies schließt unter anderem auch die Akzeptanz der Gesellschaft für Väter ein, die sich entschließen, die Erziehung zu übernehmen. Dies würde dann indirekt auch ihren Frauen zu Gute kommen.
3. Was können Männer ganz konkret tun, um volle Gleichberechtigung in der Gesellschaft zu fördern?
Mit unfairen und unsinnigen Unterschieden in der Behandlung von Männern und Frauen aufräumen. Geschlechterspezifische Gehälter sind für mich diesbezüglich ein gutes Beispiel.