Isabelle Hoyer

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Isabelle Hoyer ist Initiatorin von We-Are-PANDA, Gründerin & Gesellschafterin der PANDA GmbH und zweifache Mutter.

1. Von den Dingen, die Dir im Alltag aufgrund Deines Geschlechts widerfahren: Was davon wünschst Du Dir dass Männern bewusster ist?

1. Dass wir nicht so weit sind wie wir denken. Oberflächlich betrachtet könnte man den Eindruck gewinnen, Themen wie Gleichberechtigung, Benachteiligung von Frauen und Alltagssexismus seien Schnee von gestern. Das ist nicht wahr.
2. So gut wie jede Frau aus dem persönlichen Umkreis jedes x-beliebigen Mannes hat Erfahrungen mit Benachteiligung, Herabwürdigung, Bedrohung oder gar Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Das kann man in allerlei Studien nachlesen – aber wie vielen Männern ist diese eigentlich ungeheuerliche Tatsache wirklich bewusst? Was bedeutet das für die Frauen, die ihnen nahestehen?
3. Gleichberechtigung ist kein Frauenthema, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Wir alle sollten ein gemeinsames Interesse haben, gleiche Chancen, fairen und respektvollen Umgang und individuelle Freiheit für jede und jeden Einzelnen zu erreichen. Die Spielräume und die Lebensqualität für alle steigen in einer gerechteren Gesellschaft.

2. Welche eine Frage hättest Du gerne, dass Männer Dir in Bezug auf das Thema Sexismus häufiger stellen?

Darüber muss ich noch nachdenken…

3. Was können Männer ganz konkret tun, um volle Gleichberechtigung in der Gesellschaft zu fördern?

Zunächst mal die Perspektive wechseln: Wie würde ich mich in dieser Situation, angesichts dieser oder jener Tatsache fühlen? Das beginnt bei der Verteilung der Aufgaben bei Haus- und Erziehungsarbeit, geht über die oft als gegeben hingenommene Tatsache, das Frauen weniger verdienen bis hin zu der Allerweltsweisheit, dass man im Dunklen als Frau besser nicht allein unterwegs sein und sich darüber hinaus doch bitte adäquat kleiden sollte. Ich glaube, dieser Perspektivwechsel fehlt oft. Meistens. Ich höre vor allem Aussagen wie „Also ich kriege davon ja gar nichts mit“. Wenn Mann sich bewusst mit solchen Situationen auseinandersetzt, ergeben sich automatisch unendlich viele Möglichkeiten, aktiv zu werden, z.B. indem man
a) das eigene Verhalten ändert
b) den Mund aufmacht in Situationen, die meist unkommentiert übergangen werden (z.B. sexistische Witze in An- oder Abwesenheit von Frauen)
c) konkret andere Spielregeln definiert, z.B. als Gründer oder Führungskraft gleiche Bezahlung bei gleicher Qualifikation durchsetzt